Es ist soweit, Deutschlands größte Fernbus-Unternehmen schließen sich zusammen. Ziel ist ein europaweites Netz mit grünen Bussen unter dem Namen „MeinFernbus Flixbus“. Gleichzeitig bekommen sie eine Kapitalaufstockung von General Atlantic, einem Investmentunternehmen. Die Integration wird im Laufe des Jahres 2015 stattfinden und damit das unangefochten größte Fernbusnetz Deutschlands entstehen.
Sonst gibt es noch so gut wie keine Details, es ist allerdings zu vermuten, dass es unter Kunden gemischte Gefühle geben wird: Einerseits werden wohl die günstigeren Flixbus-Tarife verschwinden und sich MeinFernbus durchsetzen, andererseits stehen nun ein dichteres Liniennetz und insbesondere häufigere Fahrten zur Verfügung. Auch mittelgroße Städte können auf eine bessere Anbindung hoffen – auf solchen Monopolstrecken hat MeinFernbus bisher allerdings hohe Preise angesetzt und wird es sicherlich weiter tun.
Ich vermute, dass nun auch Flixbus-Kunden von den kundenfreundlichen MeinFernbus-Regelungen profitieren werden (kostenlose Umbuchung, Stornierung und Sperrgepäckmitnahme), das Flix&More Bonusprogramm allerdings abgeschafft oder grundlegend verändert wird. Ob Busse umgebaut werden, um einen einheitlichen Sitzabstand zu erreichen, ist noch nicht bekannt. Flixbus war hier bisher vorn (zwischen 80-83 cm), während es bei MeinFernbus eine größere Spanne zwischen 74 bis 83 cm gibt (Vergleich: ICE-Sitzabstand 92 cm). Es kann aber auch sein, dass diese „Sitzplatz-Lotterie“ bestehen bleibt.
Die Zukunft vom Postbus lässt sich noch nicht abschätzen, allerdings besteht mit der begrenzten Flotte von 60 einheitlichen Bussen nur noch wenig Expansionspotential. Nach dem Ausstieg des ADAC möchte die Deutsche Post den Bus allerdings weiter betreiben.
Bis zum Abschluss der Fusion wird die Buchung auf den jeweiligen Seiten der beiden Anbieter weitergeführt.